Die erste umfassende Monographie über Leben und Wirken des Theologen Pius Zingerle und seine herausragenden Leistungen auf dem Gebiet der Orientalistik.
Der aus Meran stammende Orientalist Pius Zingerle war ein Gelehrter ersten Ranges, der zu seiner Zeit in der Fachwelt höchstes Ansehen genoss. Er studierte Theologie in Innsbruck, war Professor und Direktor am Benediktinergymnasium in Meran und wurde von Papst Pius IX an die Universität „La Sapienza“ nach Rom berufen. Mit einer außerordentlichen Sprachbegabung versehen, verfügte Zingerle über herausragende philologische Fähigkeiten: Aus dem Syrischen, Armenischen, Arabischen und Persischen übersetzte er geistliche und profane Literatur, insbesondere Werke von syrischen Kirchenvätern. Er verfasste wissenschaftliche Aufsätze, eine Monographie über den Säulenheiligen Simeon Stylites, erstellte eine syrische Chrestomathie und edierte syrische Codices aus der Vatikanischen Bibliothek. Für seine außergewöhnlichen wissenschaftlichen Leistungen erhielt er zahlreiche Ehrungen, so u.a. das Ehrendoktorat der Universitäten Freiburg, Innsbruck und Wien.
Dieses Buch würdigt erstmals ausführlich Leben und Wirken des Gelehrten aus dem Benediktinerstift Marienberg im Vinschgau und gibt Einblick in sein orientalistisches Schaffen. Zahlreiche Abbildungen, darunter bislang unveröffentlichte Dokumente und Manuskripte aus dem Nachlass, erhellen das Lebensbild Pius Zingerles und veranschaulichen seine philologische Arbeit.
Der Autor:
Otmar Kollmann, Mag. phil., Dr. phil., Studium der Klassischen Philologie und Germanistik sowie der Altorientalistik an der Universität Innsbruck, Gymnasiallehrer am Humanistischen Gymnasium „Beda Weber“ in Meran, arbeitete im Stiftsarchiv Marienberg den Nachlass Pius Zingerles auf.
Aus dem Inhalt:
I Einleitung
II Die Quellenlage
III Biographie
1 Kindheit und Jugend
1.1 Das Elternhaus
1.2 Besuch des k. k. Gymnasiums in Meran
1.3 Philosophischer Kurs, Theologiestudium in Innsbruck
2 Entscheidung für den Benediktinerorden
2.1 Eintritt in das Kloster Marienberg, Noviziat
2.2 Weiterstudium in Innsbruck, Profess
2.3 Junge Theologen im Spannungsfeld zwischen Lehrenden und kirchlicher Obrigkeit
2.4 Lehramtsprüfung für den Unterricht an Gymnasien
2.5 Niedere Weihen und Priesterweihe in Brixen
3 Seelsorger in Platt und St. Martin in Passeier
3.1 „Primissarius“ in Platt
3.2 Kooperator in St. Martin
4 Professor und Direktor am k. k. Gymnasium in Meran
5 Berufung nach Rom
6 Abschied von Meran
7 Orientalist in Rom
7.1 Professor der arabischen Sprache an der Universität „La Sapienza“
7.2 „Consultor“ der Propaganda „Per gli affari del rito orientale“
7.3 „Scriptor“ an der Vatikanischen Bibliothek
7.4 Mitglied des „Collegio Filologico“
7.5 Alltag in Rom
7.6 Das „Römische Tagebuch“
8 Rückkehr nach Marienberg
8.1 Professor in Meran, Lektor im Stift
8.2 Feier zum 70. Geburtstag
8.3 Letzte Jahre im Kloster
9 Nachrufe, Würdigungen
10 Ehrungen, Mitgliedschaften
IV Der Orientalist Pius Zingerle
1 Zugang zum Orient durch das Studium orientalischer Sprachen
2 Zingerle und die orientalische Literatur – sein besonderes Verhältnis zum Syrischen
3 Zingerle als Vermittler orientalischer Literatur im Okzident
3.1 Übersetzungen aus dem Syrischen
3.2 Übersetzungen aus dem Arabischen
3.3 Übersetzungen aus dem Persischen und Armenischen
3.4 Wissenschaftliche Aufsätze
3.5 Abhandlungen mit Bezug zum Orient
3.6 Editionen syrischer Codices
V Schriftenverzeichnis des Orientalisten Pius Zingerle
VI Anhang 1: Spruchdichtung aus dem Arabischen und Persischen
VII Anhang 2: Die übrigen Schriften des Pius Zingerle