Mittelalterliche Urbanisierung in Tirol und Südtirol
Die hoch- und spätmittelalterliche Urbanisierung veränderte dauerhaft das Siedlungsbild Europas und ging mit einer herrschaftlichen und genossenschaftlichen Verdichtung einher. Die vorliegende Darstellung untersucht diesen Prozess für den Zeitraum vom 13. bis zum 15. Jahrhundert am Beispiel der Städte Bozen, Glurns, Hall, Innsbruck, Sterzing und Meran in der Grafschaft Tirol. Im Mittelpunkt der Arbeit steht dabei die alte Landeshauptstadt Meran. Die vergleichende stadthistorische Perspektive verweist auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Entwicklung der Kommunen, die von der Forschung lange Zeit nur isoliert betrachtet wurden. Auf der Basis von bislang zum Teil unbeachteten Quellen wird vor allem die Kommunikation und Interaktion zwischen dem Tiroler Stadtherrn und den Akteuren der Gemeinden nachgezeichnet. Daraus ergibt sich eine komplexere Sichtweise auf die Städte und ihre Führungsgruppen. Die Analyse erbrachte so manche ereignisgeschichtliche Neubewertung.