Eine kurzweilige Lesereise in die Geschichte des Sellraintals, dargestellt anhand zahlreicher alter Geschichten und Zeitungsberichte.
Aus dem Zusammenfluss mehrerer Quellbäche unterhalb des Lüsener Ferners gebildet, durchfließt die Melach das Tiroler Sellraintal, ehe sie am Talausgang in den Inn mündet. Das bergbäuerlich geprägte Sellrain weist einen besonders reichen Schatz an Sagen und Geschichten auf. Sie ranken sich etwa um den Talbach selbst, um die St.-Quirins-Kirche („Sankt-Krein”) oder die Seigesalm. Mit dem Aufkommen des Bergtourismus im 19. Jahrhundert wird das Tal Ausgangspunkt zahlreicher Gipfelbesteigungen und Schitouren, die Alpinisten halten ihre Erlebnisse in verschiedenen Printmedien fest. Die Zeitungen wissen aber auch von frühen Kurgästen in Bad Rothenbrunn zu erzählen, von „Sommerfrischlern” und „Stadtlern” aus nah und fern, die das Tal aufsuchen, um Ruhe und Erholung zu finden. Und sie halten außergewöhnliche Ereignisse aller Art fest, die uns Einblicke in das Alltagsleben der bäuerlichen Bevölkerung geben: in Feiern und Feste ebenso wie in traurige Nachrichten von Unwettern, Lawinenabgängen und Unfällen, in die Lebenswelt allseits geachteter, verdienter Persönlichkeiten ebenso wie in das Schicksal von Armen und Außenseitern.
Georg Jäger lässt in diesem Buch am Beispiel zahlreicher Erzählungen und aufschlussreicher Zeitungsmeldungen die Geschichte des Sellraintales von 1800 bis in die Zwischenkriegszeit im 20. Jahrhundert auf besonders anschauliche Weise lebendig werden.